"Neue Energie für Deutschland"
Energie und nochmals Energie. Die stand an einem weiteren Sommertour-Tag des Bundestagsabgeordneten Volker Kauder im Mittelpunkt aller Termine. Von morgens neun bis abends um zehn Uhr.
Schlusstermin war das traditionelle Marktplatzgespräch, das – des unbeständigen Wetters wegen – einmal mehr drinnen, im Gasthaus "Lamm" stattfinden musste.
Zuvor aber absolvierte der Unionspolitiker zahlreiche Termine, allesamt unter der Überschrift
"Neue Energie für Deutschland", so die Aufgabe, die große Herausforderung, der wir uns stellen müssen.
Nach dem Gespräch bei der EnBW Bezirksstelle in Oberndorf, einer Besichtigung des Wasserkleinkraftwerks in Aistaig ging’s nach Marschalkenzimmern, zur Biogasanlage "Bioenergie Dornhaner Platte". In Vöhringen standen E-Bikes und ein Öko-Entwicklungsfahrzeug im Mittelpunkt, bevor dann mit Kastell die Stadt angesteuert wurde, wo der Zak Maschinenring zum Gespräch bereitstand.
Im dortigen Büro der in Kooperation zusammengeschlossenen beiden Verbände Zollernalb – Tübingen und Rottweil – Freudenstadt, wo die 1 900 Mitglieder verwaltet werden, ging’s um die Tätigkeit des Maschinenrings als Selbsthilfeeinrichtung mit inzwischen ausgedehnten Betätigungsfeldern, sondern, kein Zufall: um Energie. Einmal mehr bekräftigte Volker Kauder seine Präferenz für eine effektive Energiegewinnung, denn es gehe jetzt darum Strom zu erzeugen: Noch immer sei die Einspeisevergütung für die Solarenergie zu hoch: "Die Photovoltaik erhält 48 Prozent der Förderung und erbringt nur zwei Prozent der Energie." Dies können wir uns nicht mehr leisten.
Auch mit viel Energie will die Daimler AG das Prüf- und Testzentrum auf Sulzer Gemarkung auf den Weg bringen. Bürgermeister Gerd Hieber erläuterte dem Unionspolitiker und weiteren Interessierten im Rathaus den Stand der Dinge bzw. der Debatte um ein Projekt, über das im vierten Quartal dieses Jahres entschieden werden wird.
Das die Gemüter in Sulz und vor allem in den davon berührten Stadtteilen bewegt. Und folgerichtig auch beim abschließenden Marktplatzgespräch, das wegen des etwas unbeständigen Wetters "im Saale" stattfinden musste, zur Sprache kam. Ohne auf das konkrete Vorhaben einzugehen, wies Volker Kauder in seinen grundsätzlichen Ausführungen auf die nicht zuletzt durch die Demografie entstehende Notwendigkeit hin, dass der ländliche Raum attraktiv bleiben muss: "Wir müssen uns die Freude am Neuen erhalten. Der Satz ‚Mir tut’s es’ ist der Untergangssatz für uns alle." Der ländliche Raum, so seine Aussage, komme unter die Räder, wenn "wir nicht innovativ bleiben und vor allem auch unseren jungen Leuten eine Perspektive bieten."
Beifall in der von Tobias Nübel geleiteten Diskussionsrunde. In der neben der Energiefrage Volker Kauder mit der "Euro-, die in Wirklichkeit eine Schuldenkrise ist", auch ein zentrales Thema dieser Wochen ansprach. Wenn heute für viele die Einigung Europas als Friedensmacht nicht mehr die Rolle spiele wie dies für die Nachkriegsgeneration der Fall war, so könne heute die Europäische Union "vor allem für uns als wichtigstes und wirtschaftsstärkste Exportnation als Wohlstandsversicherung" gesehen und gestärkt werden.
Dafür mit Kraft und Energie einzutreten lohne. Mit der Überzeugungskraft, die Volker Kauder auch um 22 Uhr noch an den Tag legte. Und mit der Energie wie der eines auf Hochtouren laufenden Kraftwerks.