Die Devise: Machen statt bremsen!
Gegen jedes Verzögern, gegen alle unnötigen Auflagen hat Nicole Razavi eine Wohnraumoffensive gestartet, will bis Ende dieses Jahres das virtuelle Bauamt im ganzen Land verankert haben. Und, mit dem Blick auf von manchen Ämtern verzögerte oder nicht genehmigte Verfahren, mahnte sie an: „Es ist notwendig, viel mehr Ermessensspielräume wahrzunehmen.“ Wenn selbst das Arbeiten auf der Leiter nicht mehr genehmigt ist, wie dies bemerkt wurde, dann fehlt dafür jegliches Verständnis.
Fortsetzung des mehrstündigen Aufenthalts der Ministerin war dann die öffentliche Veranstaltung in der Tonauhalle in Vöhringen, moderiert von der CDU-Ortsverbandsvorsitzenden Andrea Kopp, auf deren Einladung hin die Ministerin in den Kreis Rottweil gekommen war. Mit dabei die teilnehmenden Stadtverbände Sulz und Dornhan und die drei Bürgermeister Jens Keucher, Stefan Hammer und Markus Huber sowie etliche kommunale Entscheidungsträger.
Sie alle hörten bei den einleitenden Worten von Nicole Razavi die Mahnung, dass Baden-Württemberg seinen Wohlstand und eine gute Zukunft nicht aufs Spiel setzen darf. Darum die zahlreichen, von ihrem Ministerium auf den Weg gebrachten Maßnahmen. Mit neuen, überraschenden Ideen, wie zum Beispiel der, auf dem Dach eines Supermarktes Wohnraum zu erstellen. Und so vielen mehr.
„Wie aber soll die 80-jährige Frau, der nun auferlegt wird, ihr Haus zu dämmen, zu sanieren, dies bewerkstelligen?“ lautete eine sehr treffende Frage in der mehr als einstündigen Diskussion. Worauf die Antwort nur lauten konnte: „Es geht nicht. Denn sie bekommt keinen Kredit von der Bank.“ Was Nicole Razavi zu dem anschaulichen Bild brachte: „Ich komme mir oft so vor, dass wir hier in einem Boot sitzen, das darin befindliche Wasser wegschöpfen wollen und von Berlin aus immer wieder neue Wassermassen nachgeschüttet wird.“ Von Wirtschaftsminister Habeck, dessen Politik der Verbote und Vorschriften ihr vorkomme, als würde er die Welt entsprechend Pipi Langstrumpf so machen wollen, wie er sie gern sehen will. Dagegen sieht ihr Konzept vor, mit den Menschen neue Wege zu gehen und nicht gegen sie zu agieren. Beispielsweise durch die Änderung veralteter Bebauungspläne, oder auch: wieder Leben in alte Gebäude zu bringen. Und so vieles mehr. Nicole Razavi: „Sammeln wir Ideen! Setzen wir sie um!“
Ihr Mantra: „Nicht mit Enteignungen und einem Mietendeckel wie in Berlin agieren, nicht mit dem erhobenen Zeigefinger die Menschen belehren und bevormunden wollen, sondern mit ihnen zusammen nach der Devise ‚machen statt bremsen‘ handeln.“