Die Tradition hat einen guten Namen: Winterwanderung der CDU Sulz
Sie ist so gute Tradition, die Winterwanderung des CDU-Stadtverbandes Sulz! Und dieses Mal machte sie angesichts der wunderschönen weißen Pracht ihrem Namen alle Ehre. Das heißt, mehr im ersten Teil; die Wanderung war in diesem Jahr vom Wohnhaus der Pfarrerfamilie Buchner bis zu der neu errichteten und so herrlich in der Landschaft eingebetteten und zum Meditieren und Innehalten Kapelle Brachfeld doch von deutlich kürzerer Natur.
„Noch nie war unsere Kapelle so voll“, freute sich Pfarrer Hans-Thomas Buchner bei der Begrüßung der Teilnehmer aus Sulz, Vöhringen und Dornhan – und den beiden Abgeordneten Volker Kauder und Stefan Teufel an der Spitze. Und am Schluss seiner sehr besinnlichen und nachdenklichen Ansprache und der Erläuterungen von den ersten gedanklichen Anfängen zum Bau dieser Kapelle bis zum jetzigen Zeitpunkt, wo sie nahezu fertig ist, bedankte er sich für die große Aufmerksamkeit aller Gäste. Diese war nicht nur dem Ort geschuldet, sondern auch den tiefgehenden Gedanken, mit denen der ehemalige Gemeindepfarrer und heutige Religionslehrer die dem Gotteshaus zugrunde liegende theologische Bedeutung vermittelte. Nicht wenige wunderten sich über die Tatsache, dass die Tür immer, im wahrsten Sinne des Wortes, 24 Stunden am Tag, offen ist – und einlädt zum Eintreten. Um Trost zu suchen, entsprechend der Jahreslosung und von Pfarrer Buchner eindrucksvoll ausgelegt, um der Sehnsucht nach dem Heil Platz zu geben, „um in der Welt standhalten zu können.“ In einer Welt, in der vieles in Unordnung geraten ist. Da hört es sich schon fast wie ein Wunder gegen alles Unheil an, wenn das Pfarrerehepaar das Werden dieser Kapelle schilderte und wie es der gerade mal aus 25 Mitgliedern bestehende Verein es geschafft hat, dieses Kleinod zu erbauen. Mit Hilfe von ganz vielen.
Der Geist, der in der Kapelle zum Ausdruck kam, setzte sich – nach einem gemeinsam gesungenen „Großer Gott“, einem Gebet und dem Vater unser – draußen fort, wo Glühwein, Kaffee und süße und salzige Leckereien auf geradezu liebenswürdige Art kredenzt wurden. Dazu gab es noch für alle Teilnehmer ein Geschenk! Wie diese überhaupt den Aufenthalt in und bei der Kapelle als ganz besonderes Geschenk erfuhren. Am Rande von Brachfeld, mitten im kalten Winter.
Dieser war besonders deutlich zu spüren bei der nächsten Station: Ortsvorsteher Albert Beck erläuterte den Gästen entlang der Glatt die so vielfältig vorgenommenen Hochwasserschutzmaßnahmen, die nach dem Hochwasser von 1990 im Laufe der Jahre vorgenommen worden sind und die noch immer nicht gänzlich abgeschlossen sind. Zur Verblüffung nicht weniger zeigte er auf, welch enorme Ausmaße es annehmen kann, wenn die Glatt über die Ufer tritt und weit bis zur Straße hin sich ausbreiten kann. Etliche Gemeinden haben sich dem seinerzeitig gegründeten Zweckverband angeschlossen; beim Heimbach jedoch wurden keine entsprechenden Maßnahmen getroffen, was für die Glatt bei entsprechend kräftigem Zufluss bedenkliche Konsequenzen hat. Es ist also nicht nur die immer noch und immer wieder im Gespräch befindliche Glatttalstraße, die Kummer bereitet, sondern auch der Fluss gleichen Namens. So die Erkenntnis bei dieser Besichtigung mitten im allerschönsten Schneetreiben!
„Ich habe einmal gedacht, nach den vielen Jahren hätte ich alles gesehen in Sulz“, hatte Volker Kauder im vergangenen Jahr zum Beginn der Abschlussrunde gesagt. Was wohl nur teilweise ernst gemeint war – und dass die Sulzer Christdemokraten unter Leitung ihres Vorsitzenden Tobias Bronner auch diesmal wieder ein besonderes Programm für ihre Winterwanderung herausgesucht hatten, war nicht gerade verwunderlich. Immer aber gehört die politische Abschlussdiskussion mit dem Bundestags- und dem Landtagsabgeordneten mit ins Programm. Diesmal im Sportheim in Hopfau, wo der dortige Sportverein die Gäste auf das Angenehmste bewirtete. In dem bis auf den letzten Platz gefüllten Lokal stand – wie wohl nahezu immer bei politischen Veranstaltungen in diesen Zeiten – das Flüchtlingsthema ganz oben auf der Interessenliste. Doch Stefan Teufel erinnerte in seinem Statement daran, dass bei der Landtagswahl am 13. März noch ganz andere Themen zu bedenken sind, wenn es darum geht, wer in den nächsten fünf Jahren die Geschicke des Landes bestimmen soll. Ruhig und sachlich, wie stets, beschrieb er die Aufgaben und die Herausforderungen, um die er sich auch in der nächsten Legislaturperiode im Landtag kümmern werde. So die Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen wie die Glatttalstraße, die Talumfahrung Schramberg, die Gäubahn samt der Bahnhöfe wie in Sulz und Oberndorf. Und „nachdem Grün-Rot unsere erfolgreiche Bildungspolitik mit dem Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung und der Bevorzugung der Gemeinschaftsschule ins Wanken gebracht hat, wollen wir mit der bewährten differenzierten Schulpolitik unseren Schülern wieder die Perspektiven geben, die sie benötigen für eine Schullaufbahn nach ihren Fähigkeiten und Erfordernissen.“
Dass es schon darum geht, dass Stefan Teufel wieder mit einem guten Ergebnis in den Landtag gewählt wird, verdeutlichte auch Volker Kauder in seinem Statement: „Entweder Stefan Teufel kümmert sich um die Anliegen dieses Kreises und dieser Region – oder niemand.“ So wie Tobias Bronner, der die Diskussion leitete: „Wer nach Sulz kommt, sind die Abgeordneten der CDU. Politiker anderer Parteien sieht man nicht.“
Und sie diskutieren auch über das Megathema dieser Zeit. Wobei der Satz von Volker Kauder, der als Vorsitzender der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag in ganz besonderer Verantwortung steht, „Das Jahr 2015 war das bisher schwierigste in meinen 25 Jahren als Bundestagsabgeordneter, das Jahr 2016 aber wird noch schwerer“, die ganze Dramatik unterstrich, mit der er die derzeitige Situation beschrieb. Mit seinem Hinweis auf die dramatische Rede von Kommissionspräsident Juncker am Tag zuvor, der seine Befürchtung geäußert hatte, dass Europa kaputt gehen könne, stellte er die Verknüpfung her zwischen dem Flüchtlingsthema und der möglichen Zerbrechen Europas, die weit darüber hinausgeht, was üblicherweise in Debatten gesagt wird.
Umso ernsthafter und tiefgehender verliefen dann auch die Fragerunden und das Gespräch zwischen den Beteiligten dieser Abschlussrunde – mit sehr viel und intensiver Nachdenklichkeit.