CDU Stadtverband Sulz am Neckar

CDU-Winterwanderung diesmal durch Nässe und Matsch

"Jedes Jahr Neues zu erleben und zu erfahren“

Der Umgang mit dem islamistischen Terror im Mittelpunkt der politischen Diskussion

Ganz egal, ob es bei der Winterwanderung der CDU-Verbände Sulz und Vöhringen stürmt, schneit, glatt ist oder in Strömen regnet – so wie in diesem Jahr – dieses schon traditionelle Event birgt immer wieder neue Erkenntnisse, Überraschungen und Erlebnisse. Und ist für den Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder ein jedes Jahr gerne erlebtes Muss. „Ich habe mir überlegt, ob wir irgendwann mal alles gesehen haben, nach all den vielen Jahren, doch auch dieses Mal war die Winterwanderung etwas ganz Besonderes,“ sagte der prominente Christdemokrat beim Abschlussgespräch im Gasthaus „Bürgerstüble“ in Sigmarswangen. Wo seine Ausführungen zu den dramatischen Ereignissen rund um den islamistischen Terror mit Sicherheit das politische Highlight der mehrstündigen Veranstaltungen war. Wenn auch von sehr bedrückend.

Begonnen hatte die Tour beim Anwesen von Hans Beilharz in Vöhringen – mit einem CDU-Schnaps, entweder mit oder ohne Alkohol, auf jeden Fall aber mit Schwarzwurst auf dem Schnapsglas. Auch Nässe und Matsch konnten bei der anschließenden Begehung des auf den Weg gebrachten interkommunalen Gewerbegebietes der Stadt Sulz und der Gemeinde Vöhringen nicht den guten Eindruck verwischen, den alle Mitwanderer vermittelt bekamen. Der Sulzer Bürgermeister Gerd Hieber verstärkte den sowieso schon vorhandenen positiven Eindruck von diesem gemeinsamen Vorhaben der beiden Orte: an Hand der mitgebrachten Pläne und der Aussicht, dass hier etwas im Entstehen ist, das den beiden Gemeinden gut tut. Und auch wenn bei der seit etwa 30 Jahren stillgelegten Ziegelhütte sich ein Biotop entwickelt hat, das eine besondere ökologische Herausforderung darstellt, so sahen alle Beteiligten diese große Chance, die sich hier bietet. Vor allem auch, weil der Landtagsabgeordnete dieses Wahlkreises, Stefan Teufel (CDU) seine volle Unterstützung für das Projekt zusicherte: „Ich setze mich in Stuttgart mit aller Kraft für dieses Gewerbegebiet ein, das in Autobahnnähe ideale Voraussetzungen bietet, dass es ein Erfolg wird.“ Vor allem auch, weil die beteiligten Vertreter der Gemeinden genau wissen und festgelegt haben, was sie wollen – und was nicht.

Das weiß auch ganz genau Brigitte Fischer, die zusammen mit Gabriele Steeb die Firma wafi Walter Fischer GmbH & Co. KG in zweiter Generation als Familienunternehmen leitet. Wenn Frau Fischer vom Messing als dem Werkstoff schwärmte, von dessen Glanz man nahezu verzaubert wird (und die auf insgesamt 62 Mitarbeiter angewachsene Zahl von Beschäftigten seit dem Umzug von der Schillerhöhe nach Kastelle sieht es vermutlich ähnlich), so sprach Volker Kauder beim Abschlussgespräch den wohl treffenden Satz: „Das Ereignis in diesem Unternehmen sind und waren nicht die Produkte, sondern das ist die Chefin.“ Nicht nur für diese Pointe bekam er Beifall.

Und wer nochmals die Ausführungen von Brigitte Fischer Revue passieren lässt, bei denen sie so en passent deutlich machte, dass der Umzug gerade während der Wirtschafts- und Finanzkrise zu bewältigen war, der kann ermessen, welche Leistung hinter all dem steckt. „Und das ganz ohne Frauenquote“, wie sie lächelnd und selbstbewusst feststellte.

Gestärkt mit einem Schluck Glühwein und einer Käsestange in der Kantine des Unternehmens nahmen die CDU-Wanderer die letzte Station in Angriff, um in Sigmarswangen in der dortigen evangelischen Kirche durch Pfarrer Thomas Hämmerle einen umfassenden Überblick über die St. Jakobus-Kirche und die Entwicklung der Pfarrgemeinde in den vergangenen Jahrhunderten zu erhalten. Sie bildet heute zusammen mit Wittershausen eine Pfarrgemeinde. Nach einer sehr wechselvollen Geschichte, in der Pfarrer Hämmerle auch die Bedeutung der Jakobswege einfließen ließ und erwähnte. Ein gemeinsam gesungenes „Großer Gott“ und das Vater unser beendeten diesen Teil der Winterwanderung, der so oder so ähnlich immer zum Repertoire der alljährlichen Winterwanderung gehört.

Womit der Zusammenhang zum Hauptteil der Rede des Unionsfraktionsvorsitzenden im nahe gelegenen „Bürgerstüble“ auf der Hand lag. Schien sein Insistieren auf die Religionsfreiheit für manche vor Jahren noch als ein Randthema (Volker Kauder: „Viele dachten vermutlich, hat der nichts anderes zu tun?“) so trifft er angesichts des islamistischen Terrors und der aktuellen Vorgänge mitten hinein in die Seele der Menschen.

Mit einer überaus differenzierten Betrachtungsweise, fernab jeglicher Beifall heischenden oder sogar verletzenden Auseinandersetzung mit einem Phänomen, das eben genau diese Annäherung an einen Bereich erfordert, wenn man sachlich und sachgerecht damit umgehen will. Wie zwei Tage zuvor bei seiner Rede im Deutschen Bundestag betonte Volker Kauder das Recht auf Meinungsfreiheit, unterstrich die Bedeutung unserer unveräußerlichen Werte – und wies insbesondere auf die Verantwortung jedes Einzelnen hin, wie er oder sie damit umgeht. Volker Kauder: „Die Anschläge von Paris sind Anschläge auf unseren Lebensstil, auf unsere Kultur.“ Wer nun behaupte, diese Vorgänge des islamistischen Terrors hätten mit dem Islam nichts zu tun, hat genau so unrecht, wie jemand der sagt, die Kreuzzüge und die Hexenverbrennungen hätten mit dem Christentum nichts zu tun.“

Die Wahrheit ist politisch korrekt: So auch die Tatsache, dass ein junger Mann in Saudi-Arabien derzeit wegen „Gotteslästerung“ 20 Wochen lang jeweils 50 Peitschenhiebe erhält – auf Grund der Scharia – und diese nur einmal ausgesetzt worden seien, „weil die Wunden vom letzten Mal noch nicht geheilt waren.“

Wer hätte vor kurzem noch gedacht, dass wir zu Beginn des Jahres 2015 mit all dem konfrontiert werden würden? lautete die rhetorische Frage von Volker Kauder. In einer Zeit, in der ebenfalls wichtige und existenzielle Themen wie Europa und Ukraine / Russland fast schon wieder in den Hintergrund rücken.

Und mitten drin in einem Deutschland, das wirtschaftlich stark ist „und von Bundeskanzlerin Angela Merkel ruhig und besonnen geführt wird“, so Volker Kauder: „Wir dürfen mit Zuversicht und Vertrauen in die Zukunft schauen, und wir müssen uns die Chancen, die sich ergeben, ergreifen. Bei der Digitalisierung beispielsweise als einem der ganz wichtigen Bereiche für unsere Zukunft.“

Diese griff auch der Landtagsabgeordnete Stefan Teufel in seinem Beitrag auf: Die grün-rote Landesregierung gehe viel zu defensiv an die Herausforderung dran, stellte er fest. Nicht zuletzt auch im Vergleich mit den Ausgaben von Bayern für den Ausbau des schnellen Internets. Sein Einsatz gilt auch dem Erhalt eines guten Angebots an den beruflichen Schulen, auch in Sulz. Ebenso will der CDU-Politiker den Hochbegabtenzug in Rottweil erhalten. Und er setzt sich nach wie vor und mit Nachdruck für die Stärkung der Gäubahn aus. Wenn jedoch die grün-rote Landesregierung die Untertunnelung von Freiburg favorisiere, dann zeige dies einmal mehr, dass der ländliche Raum keine guten Karten bei der derzeitigen Regierung in Stuttgart habe. So Stefan Teufel zum Abschluss seiner Ausführungen. Denen folgte eine lebhafte Debatte folgte. Unter anderem mit einem sehr engagierten Beitrag von Hegeringsleiter Ludwig Schrägle zum grün-roten Jagdgesetz: „Dieses Gesetz kommt einer Enteignung der Jäger gleich. Es ist von Grünen aus dem zehnten Stockwerk erdacht worden und gehört weg.“ So sieht es auch Stefan Teufel, der versprach, dass eine CDU-geführte Landesregierung es in den ersten hundert Tagen nach der nächsten Landtagswahl ändern werde.

Die Vorsitzenden der beiden CDU-Verbände, Andrea Kopp und Tobias Bronner bestätigten dann auch gerne die von mehreren Teilnehmern getroffene Feststellung über das Erfolgsgeheimnis der traditionellen Winterwanderung: Man erfährt und erlebt immer wieder Neues, und vor allem besteht im Verlauf dieser mehrstündigen Veranstaltung die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Gerade auch mit unseren Abgeordneten..

Und da stören selbst Nässe und Matsch überhaupt nicht. „Das Leben ist eben nun mal kein Ponyhof“, ergänzte ein Teilnehmer. Wohl wahr: es birgt in sich viele unterschiedliche Facetten. Viele von ihnen kamen auch während dieser Winterwanderung zur Sprache.