CDU Stadtverband Sulz am Neckar

Das Thema der diesjährigen Winterwanderung: die Zukunft des ländlichen Raums

CDU-Ortsverbände Vöhringen und Sulz wandern und diskutieren über das interkommunale Gewerbegebiet

Die Zukunft des ländlichen Raumes war das beherrschende Thema der diesjährigen Winterwanderung der CDU Sulz, diesmal und nicht ohne Grund zusammen mit dem Ortsverband Vöhringen.
Stehen doch die beiden benachbarten Orte nicht nur vor ähnlichen Herausforderungen, sondern haben auch mit dem geplanten interkommunalen Gewerbegebiet ein gemeinsames, ein wichtiges Projekt in der Planung. Vorgestellt von Bürgermeister Stefan Hammer im Vöhringer Rathaus mit vielen Indikatoren, die es sinnvoll erscheinen lassen, zusammen Sulz, zu dem es überhaupt viele Berührungspunkte gibt, dieses IKG auf den Weg zu bringen. Beim Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung, bei der Einkommensteuer wie beim Gewerbesteueraufkommen je Einwohner: überall liegen Sulz und Vöhringen deutlich unter dem Landesdurchschnitt.

So erhielten Hammer wie auch der ebenfalls anwesende Sulzer Bürgermeister Gerd Hieber viel Zustimmung und Ermunterung für das Vorhaben des gemeinsamen Gewerbegebietes, bei dem nach den Planungen im Jahr 2013 mit den Erschließungen begonnen werden soll.

Bei der von Stefan Hammer gegenüber den beiden Abgeordneten Volker Kauder und Stefan Teufel vorgetragenen Bitte um Unterstützung für das Projekt stieß er auf offene Ohren. Sowohl bei dem Gespräch im Rathaus wie auch beim Abschluss der Winterwanderung im Restaurant Pizzeria "Kastell". Ohne Entwicklung habe der ländliche Raum keine Zukunft, warnte der Unionsfraktionsvorsitzende vor einem Stillstand, vor einer Verhinderungspolitik. Auch mit Blick auf die durch die massiven Proteste nicht zustande gekommene Daimler-Teststrecke richtete Volker Kauder den dringenden Appell an alle Gruppen, die im ländlichen Raum Verantwortung zu tragen, im Wettbewerb mit den Ballungszentren an einem Strang zu ziehen. Um so mehr als von der Landesregierung in dieser Hinsicht nichts erwartet werden können, da die Grünen als reine Großstadt- und Unipartei kein Interesse an der Entwicklung der ländlichen Räume hätten: "Kretschmann will eine Käseglocke über den ländlichen Raum stülpen. Das lehnen wir ab. Denn darunter stinkt’s. Und das will ich nicht."

In die gleiche Kerbe schlug Stefan Teufel, Landtagsabgeordneter und CDU-Kreisvorsitzender: "Wir brauchen eine gute Infrastruktur, brauchen Verkehrsnetze, damit wir in unseren Regionen Zukunft haben. Da helfen uns Radwege wenig." Als ein wichtiges Thema bezeichnete er die immer drängender werdende Frage der ambulanten Versorgung im ländlichen Raum. Die CDU werde sich beim Kreisparteitag in Schramberg anfangs Mai intensiv damit beschäftigen.

Ganz im Sinne von Volker Kauder, nach dem "wir akzeptieren müssen, dass wir in der Dichte der öffentlichen Versorgung gegenüber den Ballungszentren Abstriche machen müssen, nicht aber in der Qualität."

Sollte je jemand gedacht haben, die Winterwanderung der CDU Sulz – und mit dabei der Ortsverband Vöhringen – sei einfach ein gemütliches Beisammensein, der sah sich spätestens durch die so grundlegende Diskussion getäuscht. Wobei auch der Small talk nicht zu kurz kommt. Dazu war reichlich Gelegenheit bei der stürmischen Wanderung durch Wind und Regen durch das Gewerbegebiet Ziegelhütte, mit der Unterquerung der Autobahn A 81, dem Blick auf das regionale und das interkommunale Gewerbegebiet bis hin zum Glühweinrast beim Flugplatz Sulz-Kastell.

Für eine wohltuende Überraschung sorgte auf dem Weg der Verein "Bürger für Bürger", der den über 50 Teilnehmern wärmenden Schnaps, Käse und – eine vor wenigen Jahren von der CDU Vöhringen kreierte – CDU-Schwarzwurst auf dem Schnapsbänkle kredenzte.

Begonnen hatte die siebenstündige Tour mit der Besichtigung der Petruskirche und dort mit einer sehr herzlichen Aufnahme durch die Orgelklänge von Christian Kipp und der sehr einfühlsamen Einführung durch Kirchengemeinderat Bernd Schmittchen. Pfarrer Gottfried Kircher freute sich besonders darüber, dass die Winterwanderung mit einem Besuch in der Kirche ihren Anfang nahm und bedankte sich bei all denen, die Politik mitgestalten aus christlicher Verantwortung heraus.

So konnten die beiden Vorsitzenden der zwei Ortsverbände, Andrea Kopp und Tobias Bronner zum Schluss der traditionellen, aber diesmal erweiterten Winterwanderung ein mehr als zufriedenes Fazit ziehen: "Wir kümmern uns, zusammen mit unseren Mandatsträgern, um unsere Anliegen, um die Anliegen unserer Region." Und dass das Zusammengehörigkeitsgefühl erneut gefestigt werde, zeigte sich von selbst und musste gar nicht mehr groß erwähnt werden.